Dame mitte 80 sitzt entspannt und ohne Brille auf Couch

Grauer Star – was nun?

Wie kann ich meinen Grauen Star behandeln lassen?

Grauer Star (Katarakt)

Der schleichende Sehverlust

Sie sehen zunehmend verschwommen und unscharf, als würden sie durch einen Schleier oder Nebel schauen? Sie sind empfindlicher gegenüber Blendungen durch die Sonne oder andere Lichtquellen? Das Autofahren wird anstrengender, besonders nachts?

Beim Grauen Star lässt das Sehvermögen schleichend nach. Feine Einzelheiten können nicht mehr scharf und klar gesehen werden. Kontraste werden schwächer und Farben verlieren an Intensität. Wenn man schlechter sieht, steigt das Risiko für Verletzungen durch Stürze.

Jeder 2. ab 75 ist betroffen

Der Graue Star (die Katarakt) ist eine Alterserscheinung, bei der sich die Augenlinse eintrübt. Vor allem Menschen in der zweiten Lebenshälfte sind betroffen. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Etwa 20 Prozent der Menschen zwischen 65 und 74 Jahren leiden am Grauen Star und sogar mehr als 50 Prozent der über 74-Jährigen sind betroffen.*

*Quelle: Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA); https://augeninfo.de/cms/hauptmenu/presse/statistiken.html, Stand 20.12.2021.

Wie wird der Graue Star behandelt?

Der Graue Star kann nicht mit Medikamenten behandelt werden. Die einzige Behandlungsmethode ist der operative Tausch der Augenlinse. Bei diesem als Kataraktoperation bezeichneten Eingriff wird die trübe Augenlinse entfernt und durch eine klare Kunstlinse ersetzt. Das Sehvermögen ist danach in der Regel deutlich verbessert. Im Rahmen der Standardversorgung werden monofokale Kunstlinsen implantiert, die das scharfe Sehen in die Ferne ermöglichen. Mit multifokalen Kunstlinsen können viele Patienten sogar wieder komplett auf eine Brille verzichten.

Wie wäre es ganz ohne Brille?

Viele Patienten bei denen die Graue Star-OP ansteht tragen sich mit der Frage, welcher Typ von Kunstlinse die geeignete Wahl ist? Dabei spielen die ganz individuellen Sehbedürfnisse im Alltag eine entscheidende Rolle. Die moderne Linsenchirurgie kennt eine Vielzahl an hochpräzisen Kunstlinsenlösungen. Es gilt, die passende Kunstlinse für die eigenen Ansprüche herauszufinden.

Machen Sie den Vergleich. Schauen Sie sich die Unterschiede beim Sehen mit Monofokallinse und mit einer multifokalen Kunstlinsenlösung an:

Hinweis: Die Simulation dient ausschließlich der Veranschaulichung. Individuelle Seheindrücke können abweichen.

Monofokal oder Multifokal?

Monofokallinsen erzeugen einen einzigen Brennpunkt auf der Netzhaut und erzeugen nur in der Ferne ein scharfes Bild. Für viele Handgriffe des Alltags im nahen Umfeld, wie beim Kochen, Handwerken oder beim Lesen am Bildschirm, wird eine Lesebrille benötigt. Seit einiger Zeit gibt es EDOF Linsen. Sie sorgen für scharfe Sicht in der Ferne und bis in eine Entfernung von etwa 50 cm. Für das Lesen auf dem Handy ist bei diesen Linsen in der Regel eine Lesebrille weiterhin notwendig.

Multifokallinsen (auch Trifokallinsen) erzeugen drei Brennpunkte auf der Netzhaut und ermöglichen das scharfe Sehen in alle Entfernungen. Das Leben nach der Grauen Star-OP kann wieder ohne Brille weitergehen. Nur in seltenen Fällen wird noch eine Lesebrille bei schlechten Lichtverhältnissen benötigt.

Multifokal mit Liberty2. Die multifokale Versorgung der neuesten Generation besteht aus zwei Kunstlinsen in einem Auge. Diese Zweilinsensysteme verbinden die Vorteile der monofokalen und der multifokalen Welt. Eine monofokale Linse sorgt für scharfe Fernsicht. Eine zusätzliche multifokale AddOn Linse sorgt für scharfe Sicht in der Nähe und in der PC-Distanz.

Monofokallinse und EDOF

  • Klares Sehen ist wiederhergestellt
  • Scharfes Sehen in die Ferne
  • Eine Lese- oder Gleitsichtbrille für das Lesen oder Tätigkeiten am PC ist weiterhin notwendig

Multifokallinse und Liberty2

  • Klares Sehen ist wiederhergestellt
  • Scharfes Sehen in allen Entfernungen
  • In der Regel ist keine Brille mehr notwendig

Komme ich für das multifokale Zweilinsen-system infrage?

Mit unserem Schnell-Check erfahren Sie, ob Sie für eine multifokale Lösung mit Liberty2 geeignet sind.

Warum wir uns beim Grauen Star für Liberty² entschieden haben

Patienten, die sich bei ihrer Grauen Star-Op für das Liberty²-Zweilinsensystem entschieden haben, berichten gerne über ihren Entschluss und ihre Erfahrung nach dem Eingriff.

Portrait von Testimonial Ute Grimm
„Ich sehe besser als zuvor mit meiner Brille.“ Dr. Ute Grimm-Müller, 62 Jahre, Zahnärztin
Portrait von Testimonial Thomas Vetter
„Alles setzt sich ganz ohne Brille zu einem gestochen scharfen Bild zusammen – genial!“ Thomas Vetter, 58 Jahre, Diplom-Physiker
Portrait von Testimonial Peer Braemer
„Ich bin heute komplett brillenfrei, was mir eine Lebensqualität zurückgibt, die ich längst vergessen hatte.“ Peer Brämer, 54 Jahre, Verkaufsleiter Hier geht’s zum Interview

Ihr Augenarzt berät Sie ausführlich

Für eine ausführliche Beratung empfehlen wir einen Termin bei einem operativ tätigen Augenarzt. Dieser sollte neben Monofokallinsen auch multifokale Linsen-Lösungen anbieten.

Nur so erfahren Sie, welche Möglichkeiten es für Ihr bestes Sehen gibt.

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FAQ

Grauer Star und Liberty2

Wann sollte der Graue Star operiert werden?

Die Faustregel lautet: Je früher, desto besser. Findet die Operation in einem frühen Stadium statt, treten in der Regel deutlich weniger Komplikationen auf. Die natürliche Augenlinse ist in einer frühen Phase der Erkrankung noch weicher und kann deshalb schonender und damit letztendlich deutlich sicherer aus dem Auge entfernt werden.

 

Gibt es eine Alternative zur Operation am Grauen Star?

Nein. Nach heutigem Stand der medizinischen Erkenntnis kann die Linsentrübung des Grauen Stars nur durch einen operativen Tausch der Augenlinse behandelt werden. Eine wirksame medikamentöse Therapie oder andere Verfahren gibt es derzeit nicht.

Werde ich mit Liberty² wieder klar und ohne Brille scharf sehen können?

Nach der Grauen Star-OP mit Liberty² werden Sie wieder vollkommen klar sehen. Der Wunsch nach Brillenunabhängigkeit im Alltag kann durch die moderne Augenchirurgie und den Einsatz des Zweilinsensystems Liberty2 weit­gehend ermöglicht werden. Da die Sehansprüche individuell allerdings sehr unterschiedlich sein können, ist das Ergebnis vielleicht nicht immer zu 100% zufriedenstellend. Eine Brille ist in der Regel jedoch nur in Ausnahmefällen weiterhin notwendig.

Woher weiß ich, ob ich für die Implantation von Liberty² geeignet bin?

Die Beurteilung, ob Sie für Liberty² geeignet sind, basiert auf umfassenden Voruntersuchungen sowie einem ausführlichen Arztgespräch. Sollten Sie für Liberty² infrage kommen, ermitteln geschulte Spezialisten, welche Linsenkombination für Sie persönlich am besten geeignet ist, um Ihre Ansprüche an Ihr zukünftiges Sehen zu erfüllen.

Warum werden beim Liberty²-Verfahren zwei Linsen implantiert?

Die AddOn Linse macht den Unterschied. Diese bietet eine nach heutigem Stand der Technologie zeitgemäße trifokale Versorgung. Zudem sorgt sie dafür, dass Sie für die Zukunft gerüstet sind: Bei einer zukünftig verbesserten Technologie ist ein „Nachrüsten“ jederzeit möglich. Auch bei einer Unverträglichkeit gegenüber einer multifokalen Versorgung (bei ausbleibender oder mangelnder Anpassung des Gehirns an die multifokale Sehkraft) ist mit Liberty² ein Austausch unkompliziert und schonend möglich.

Was ist eine trifokale Linse?

Eine trifokale Kunstlinse verfügt über drei Brennpunkte und kann somit optimale Sicht in alle Entfernungen – Nähe, Mitte, Ferne – gewährleisten. Gerade die mittlere Entfernung ist maßgeblich für viele Tätigkeiten des Alltags, im Haushalt oder beim Hobby sowie für die Arbeit am Computer oder in Gesprächssituationen.

Kann ich mich im Rahmen von Liberty² auch mit EDOF Linsen versorgen lassen?

Selbstverständlich. Sollten Sie keinen allzu großen Wert auf ein Leben ohne Brille nach der Grauen Star-OP legen, können Ihnen im Rahmen von Liberty² auch EDOF AddOn Linsen eingesetzt werden. Mit einer beidseitigen EDOF Versorgung gewinnen Sie einen erweiterten Bereich der Tiefenschärfe und benötigen nur noch zum Lesen kleiner Schriften und Sehen naher Gegenstände eine Lesebrille.

Wie läuft die Graue Star-OP mit Liberty² konkret ab?

Grundsätzlich verläuft die Implantation des Zweilinsensystems wie eine herkömmliche Operation am grauen Star. Nach der mit Ihnen abgesprochenen Betäubung, wird im ersten Schritt Ihre getrübte Augenlinse entfernt. Dann wird die erste Kunstlinse, die Basislinse für die Ferne, in den Kapselsack eingesetzt. Zusätzlich wird im gleichen Eingriff die hauchdünne AddOn Linse vor die Basislinse gesetzt. Keine Sorge, im Auge ist nach der Entfernung Ihrer natürlichen Linse genügend Platz für zwei Kunstlinsen. Sie werden vor der OP von einem Anästhesisten und Ihrem operierenden Augenarzt ausführlich aufgeklärt sowie über die anstehenden Verlaufskontrollen informiert.

Werden die Kosten für die Operation am Grauen Star von der Krankenkasse getragen?

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen bei einer Grauen Star-OP die Kosten für eine Standardversorgung mit monofokalen Kunstlinsen. Der Patient zahlt einen geringen Eigenanteil. Bei einer multifokalen Versorgung, wie mit Liberty² , ist eine private Zuzahlung zu leisten.  

In welchem Umfang die private Krankenkasse die Kosten für Liberty² übernimmt, können Sie direkt mit Ihrer Kasse klären und hängt u.a. von Ihrem gewählten Tarif ab.

Auf Anfrage erhalten Sie vorab einen Kostenvoranschlag von Ihrem Augenarzt. Gehen Sie damit am besten vorab auf Ihre Krankenkasse zu.

Wie lange muss ich mit Einschränkungen nach der OP rechnen?

Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Im Idealfall sehen Sie schon wenige Stunden nach der Operation wieder scharf. Das Auge sollte jedoch entsprechend ärztlicher Anweisung unbedingt geschont werden. Lesen, Fernsehen oder leichte Arbeiten sind relativ kurz nach dem Eingriff wieder möglich. Nach ca. zwei Wochen ist mit der optimalen Sehkraft zu rechnen. Ihr Arzt wird Sie in den Nachsorgeuntersuchungen individuell dazu beraten.

Sollten postoperativ Reizzustände, starke Sehbeeinträchtigungen oder gar Schmerzen auftreten, konsultieren Sie bitte umgehend Ihren Augenarzt.

Welche Risiken bestehen bei der Operation?

Wie bei jedem operativen Eingriff besteht auch beim Linsentausch ein allgemeines OP-Risiko. Vor dem Eingriff wird Sie ein Anästhesist über die Narkose- und sonstigen OP-Risiken ausführlich aufklären. Nach dem Eingriff kann es in Einzelfällen zu lokalen Reizungen oder Entzündungen kommen.

In Einzelfällen findet nach dem Eingriff keine oder eine fehlerhafte Neuroadaption statt, d.h. Ihr Gehirn gewöhnt sich nicht an die geänderten Sehverhältnisse mit einer trifokalen Linse. In diesem Fall haben Sie mit dem Zweilinsensystem Liberty² jederzeit die Möglichkeit die trifokale AddOn entfernen zu lassen. Diese Möglichkeit bieten herkömmliche Multifokallinsen nicht.

Einige Zeit nach dem Eingriff kann es zu einem sog. Nachstar kommen, der mittels eines standardisierten Lasereingriffs beseitigt werden kann.

Kann ich nach dem Linsentausch nochmal am Grauen Star erkranken?

Nein, das ist ausgeschlossen. Kunstlinsen verbleiben im Normalfall ein Leben lang im Auge und trüben nicht ein. Ein sog. „Nachstar“ kann nach dem operativen Eingriff auftreten. Dieser ist nicht ungewöhnlich und kann mit einem kurzen Lasereingriff korrigiert werden.

Ich bin bereits am grauen Star operiert, möchte nun aber brillenfrei leben. Geht das?

Ja, das geht. Besprechen Sie mit Ihrem Augenarzt die Implantation einer trifokalen AddOn Linse. Diese kann unabhängig von der bereits implantierten Linse zusätzlich (additiv) eingesetzt werden und Ihre Augen fit für die Nähe und die mittlere Sehdistanz machen.